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5 Prinzipien, die den Unterschied machen – Selbstführung unter Druck

Von Günther Pfeifer
Trainer für Selbstschutz · Gewaltprävention · Deeskalation · Konfliktmanagement

Was macht den Unterschied, wenn es ernst wird?
Warum bleiben manche Menschen ruhig, klar und entscheidungsfähig – während andere überreagieren, erstarren oder innerlich wegbrechen?

Es sind nicht die stärksten. Auch nicht die lautesten. Es sind die, die sich selbst führen können.

In diesem Artikel zeige ich dir fünf Prinzipien, die in genau diesen Momenten den Unterschied machen. Sie sind kein Konzept für die Theorie. Sie sind Praxis – gelebte Haltung unter Druck.

1. Klarheit vor Geschwindigkeit

Viele denken: Wer schnell reagiert, gewinnt. Aber das Gegenteil ist oft der Fall. In Stresssituationen verschiebt sich die Wahrnehmung. Adrenalin, Tunnelblick, Stressatmung – all das kann zu unüberlegten Handlungen führen.

Klarheit bedeutet: innerlich stehen bleiben, bevor du äußerlich handelst.

Wenn du einen Moment innehältst – egal ob in einem Streit, bei einer Bedrohung oder im beruflichen Konflikt –, verschaffst du dir Übersicht. Nicht die Geschwindigkeit entscheidet, sondern wer zuerst wieder bei sich ist.

Doch wie trainiert man das? Klarheit ist kein Geschenk. Sie ist ein Muskel. Wer sie nicht regelmäßig nutzt, verliert sie. Gerade in Drucksituationen brauchst du ein inneres „Stopp“. Einen Anker, der dich zurück ins Bewusstsein holt.

Impuls: Atme aus. Spür den Boden. Frag dich: „Was sehe ich wirklich?“ – Das reicht oft, um nicht in den Reflex zu kippen.

2. Reaktion ist kein Zufall – sondern Training

„Ich bin halt so“ – ist keine Entschuldigung. Auch keine Entlastung. Deine Reaktion in kritischen Momenten ist das, was du trainiert hast – bewusst oder unbewusst.

Deshalb brauchst du kein „größeres Repertoire“, sondern weniger Optionen – dafür verinnerlichte.

Echte Selbstführung entsteht nicht in der Komfortzone. Sondern unter Druck. Wenn es laut wird, eng oder schnell. Genau dort entscheidet sich, ob du vorbereitet bist oder nicht.

Und dieses Training beginnt nicht im Dojo oder im Seminarraum. Es beginnt im Alltag: in Gesprächen, Konflikten, Entscheidungen. Dort, wo du lernen kannst, zwischen Reiz und Reaktion bewusst Raum zu schaffen.

Auch kurze Alltagssituationen eignen sich: Wie reagierst du, wenn dich jemand im Straßenverkehr schneidet? Wenn ein Kunde oder Kollege dich provoziert? In genau diesen Momenten beginnt das Training.

🟡 Impuls: Trainiere regelmäßig kurze Stressimpulse: z. B. 30 Sekunden Kaltwasser, 20 Sekunden bewusster Atem unter Bewegung, 10 Sekunden Entscheidung „Was will ich jetzt wirklich tun?“

3. Entscheidung schlägt Instinkt

Der Körper will fliehen oder kämpfen. Der Kopf will verstehen. Und die Emotionen wollen erstmal alles auf einmal.

Dazwischen liegt deine Entscheidung.

In Selbstschutz-Situationen, aber auch in Gesprächen oder inneren Konflikten, kommt es nicht darauf an, „automatisch richtig“ zu reagieren – sondern dich bewusst für das Richtige zu entscheiden. Auch wenn es unangenehm ist.

Viele verwechseln Entscheidung mit Reaktion. Aber Entscheidung heißt: Du bist wach. Du übernimmst Verantwortung. Auch wenn es unangenehm, unbequem oder riskant ist. Gerade dann.

Wenn du das beherrschst, wirst du handlungsfähig – und bleibst trotzdem menschlich. Nicht impulsiv, sondern klar. Nicht getrieben, sondern geführt.

Impuls: Frag dich im Ernstfall: „Kann ich diese Entscheidung später mit klarem Gewissen vertreten?“ Wenn ja – tu es. Wenn nein – halte kurz inne.

4. Emotionen sind keine Feinde – sondern Wegweiser

Viele glauben: „Wenn ich cool bleibe, bin ich stark.“ Aber das ist falsch. Unterdrückte Wut wird zur Explosion. Verdrängte Angst wird zur Lähmung.

Starke Menschen spüren – und handeln trotzdem bewusst.

Wenn du in einem Moment merkst: „Ich bin aufgewühlt, wütend, verletzt“, dann benenn das innerlich. Damit übernimmst du wieder Führung. Nicht über andere – sondern über dich selbst.

Dazu gehört Mut. Denn Gefühle zu benennen macht verletzlich. Aber genau da entsteht echte Selbstführung – nicht durch Kontrolle, sondern durch Ehrlichkeit.

Gerade im Konflikt macht das den Unterschied: Wer seine Emotionen kennt, muss sie nicht ausleben. Wer sie verdrängt, wird von ihnen gelebt.

🟡 Impuls: Sag dir innerlich: „Ich merke, dass ich gerade… (z. B. wütend bin). Und das ist okay. Ich handle trotzdem bewusst.“

5. Haltung schlägt Technik

Du kannst hunderte Techniken kennen. Wenn du innerlich nicht klar bist, nutzt dir keine davon etwas. Aber wenn du Haltung hast – brauchst du oft nur eine einzige Handlung, um klar zu bleiben.

Haltung ist nicht das, was du tust. Sondern das, was dich trägt.

In meinem Training sage ich oft: Technik ist Werkzeug. Haltung ist der Boden. Und wenn der Boden bricht, stürzt alles.

Haltung bedeutet auch: Du weißt, wofür du einstehst – und wofür nicht. Das gibt dir Sicherheit. Nicht, weil du alles kontrollierst, sondern weil du dir selbst vertraust.

Das gilt auch im juristischen Sinne: Wer aus Haltung handelt, kann oft besser begründen, warum er etwas getan oder unterlassen hat. Das schützt nicht nur im Inneren – sondern auch nach außen.

Impuls: Schreib für dich auf: „Wofür will ich stehen, wenn es ernst wird?“ – Das wird dein Kompass in jedem Sturm.

Selbstführung ist Selbstschutz – aber tiefer

In vielen Kursen wird Selbstschutz auf Schlagtechniken, Körpersprache oder Rollenspiele reduziert. Doch echte Selbstführung geht tiefer. Sie entscheidet nicht nur über die Situation – sondern über deine Identität.

Wer sich führen kann, muss nicht kontrollieren. Wer Klarheit hat, braucht keine Lautstärke. Wer Verantwortung übernimmt, bleibt handlungsfähig – auch wenn es kracht.

Diese Haltung lässt sich trainieren. Nicht als Methode – sondern als Weg. Und genau das macht den Unterschied: Du wirst nicht perfekt. Aber du wirst greifbar. Echt. Und verlässlich – für dich und andere.

Du willst keinen Streit.
Aber irgendwann spürst du: Jetzt.
Nicht aus Hass – sondern wie ein Streichholz, das still bricht.
— Günther Pfeifer

Fazit: Der Moment, der alles verändert

Vielleicht wirst du nie in eine gefährliche Situation geraten. Vielleicht doch. Aber wenn es passiert – dann zählt kein Gürtel, kein Zertifikat, kein Muskel.

Dann zählt nur eins: Wer bist du, wenn es ernst wird?

Diese fünf Prinzipien helfen dir, das zu trainieren. Nicht aus Angst. Sondern aus Klarheit. Für dich. Für andere. Für das Leben, das du führen willst.

Wenn du das lernen willst, brauchst du kein Superheld sein. Nur bereit, ehrlich hinzuschauen. Und zu wachsen.

Willst du lernen, wie du diese Prinzipien im Alltag trainieren kannst?
Dann findest du auf www.guenther-pfeifer.de Angebote, Kurse und Impulse, die dich nicht zum Kämpfer machen – sondern zum Menschen, der weiß, wann es reicht.

Denn Klarheit ist keine Theorie. Sie ist Haltung unter Druck.

 


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Günther Pfeifer - Dein persönlicher Trainer
Mein Name ist Günther Pfeifer und ich biete Selbstverteidigungskurse, Gewaltprävention und Personal Training an. Für alle Bereiche bin ich ausgebildet und zertifiziert. Darüber hinaus verfüge ich über einen umfangreichen Erfahrungsschatz aus einer langjährigen Berufspraxis.