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Tunnelblick Stress – mentale Klarheit unter Druck
Wenn Stress dein Denken verengt, brauchst du Bewusstsein.

Lesezeit: ca. 8 Minuten
Autor: Günther Pfeifer

🧠 Was ist Tunnelblick?

Wenn Stress dein Denken verengt, startet im Körper ein uraltes Überlebensprogramm. Puls steigt, Atmung wird flacher, Adrenalin flutet das System. Blut wird in große Muskelgruppen umverteilt – der Fokus verengt sich auf eine Sache: Überleben.

Physiologisch: Aktivierung des sympathischen Nervensystems (Kampf–Flucht–Erstarren). Psychologisch: Wahrnehmung, Gehör und Denken werden eingeschränkt – alles Nicht-Relevante wird ausgeblendet. Was in der Natur sinnvoll war, kann heute – z. B. im Klinikalltag, Straßenverkehr oder Konflikt – riskant werden.

⚠️ Warum er gefährlich ist

  • Reduzierte Sicht – das Blickfeld kann sich massiv verengen.
  • Auditiver Tunnel – Umgebungsgeräusche/ Stimmen werden „ausgeblendet“.
  • Kognitiver Tunnel – Denken wird impulsiver, Optionen werden übersehen.

In Selbstschutzsituationen führt das oft zu Fehlentscheidungen: Wer nur den Angreifer vorne fixiert, übersieht den zweiten seitlich; wer im Streit reagiert statt handelt, ignoriert den Ausweg; wer voller Adrenalin ist, verwechselt Bewegung mit Bedrohung.

Erkennen und Gegensteuern

Frühe Signale

  • Flache Atmung, Druck auf der Brust
  • Kribbeln in Händen/Unterarmen
  • „Alles wird leiser“ / Zeitgefühl verzerrt
  • Gefühl von Autopilot / „wie ferngesteuert“

Diese Hinweise bedeuten: Alarmmodus aktiv. Jetzt brauchst du Micro-Interventionen.

Gegenmaßnahmen (im Einsatz & Alltag)

  1. Atem-Regel (3×): Einatmen 4, Ausatmen 6–8. Längeres Ausatmen aktiviert den Parasympathikus.
  2. Micro-Pause (≈1 Sek.): Mini-Innehalten vor jeder Handlung. Unterschied zwischen Reaktion und Handlung.
  3. 360°-Blick: Kopf bewusst drehen, Umgebung scannen (vorne–seitlich–hinten). Regelmäßig trainieren.

Übe diese Muster in „Low-Stress-Settings“ (z. B. beim Gehen, Autofahren, Gespräch). Dein Nervensystem wird resilienter und bleibt auch unter Druck klar.

Übertragung auf Selbstschutz und Alltag

Im Gladiator Mind gilt: Klarheit vor Handlung. Wer zuerst Klarheit schafft, entscheidet besser. Das gilt auf der Straße, im Einsatz, in Schule/Klinik – überall dort, wo Sekunden zählen.

Selbstschutz beginnt nicht mit Technik, sondern mit Wahrnehmung. Wer früh erkennt, was passiert, handelt rechtzeitig – und oft deeskalierend.

„Klarheit vor Handlung.“

Weiterlesen: 👉 5 Prinzipien, die den Unterschied machen

💡 Mentale Vorwegnahme („Wenn X passiert, dann Y“)

Profis nutzen präformulierte Wenn-Dann-Pläne, die Denken und Handeln koppeln:

  • „Wenn jemand zu nah kommt, gehe ich einen Schritt zurück.“
  • „Wenn ich Enge spüre, atme ich 4–6.“
  • „Wenn der Puls steigt, scanne ich 360°.“

Diese mentale Vorwegnahme macht dich schneller, klarer, stressfester – ohne in alte Reflexe zu fallen.

Fazit

Tunnelblick ist kein persönliches Versagen, sondern ein Schutzprogramm. In modernen, komplexen Lagen kann er jedoch gefährlich werden. Trainiere Wahrnehmung, nutze Atem und Micro-Pausen, etabliere deinen 360°-Blick – und erinnere dich: Klarheit vor Handlung.

„Wenn der Tunnel eng wird, brauchst du keinen Mut. Du brauchst Bewusstsein.“
– Günther Pfeifer

Nächster Schritt:  Termin anfragen.


Günther Pfeifer – Fachdozent für Selbstschutz und Gewaltprävention (IHK)

Über den Autor

Günther Pfeifer ist Fachdozent für Selbstschutz & Konfliktmanagement und Fachkraft für Gewaltprävention (IHK). Mit Gladiator Mind verbindet er mentale Stärke, Klarheit und Handlungssicherheit – praxisnah für Behörden, soziale Einrichtungen und anspruchsvolle Einsatzfelder.

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Günther Pfeifer - Dein persönlicher Trainer
Mein Name ist Günther Pfeifer und ich biete Selbstverteidigungskurse, Gewaltprävention und Personal Training an. Für alle Bereiche bin ich ausgebildet und zertifiziert. Darüber hinaus verfüge ich über einen umfangreichen Erfahrungsschatz aus einer langjährigen Berufspraxis.