Bald beginnt sie wieder, die feucht-fröhliche fünfte Jahreszeit. Getümmel auf den Straßen, eine ausgelassene Stimmung und das Spielen von Rollen machen den Karneval zu einer Zeit, in der viele sich in einen Ausnahmezustand versetzen.
Dabei vergessen sie oft ihre persönliche Hemmschwelle und überschreiten oft auch die Grenzen anderer. In aufwendigen Kostümen und maskiert ist das Verschleiern der Identität zudem einfacher als im herkömmlichen Alltag. Noch hinzu kann jeder durch den intensiven Konsum von Alkohol während der Karnevalstage schnell und unbewusst zum Täter oder Opfer werden. So werden aus etwas Spaß und guter Laune schnell potenzielle Gefahrensituationen.
Bald beginnt sie wieder, die feucht-fröhliche fünfte Jahreszeit. Getümmel auf den Straßen, eine ausgelassene Stimmung und das Spielen von Rollen machen den Karneval zu einer Zeit, in der viele sich in einen Ausnahmezustand versetzen.
Wann ist es Karneval, wann die böse Wirklichkeit?
Bei sexueller Belästigung, Gefahr, etc. gibt es keine Richtlinie, die vorgibt, ab wann Mann oder Frau sich wehren dürfen. Ganz im Gegenteil: Unsere Sicherheit ist ein persönliches und rechtlich geschütztes Gut und nur wir können entscheiden, wann sie erschüttert wird.
Um sich vorab bewusst zu sein, was man im Karneval zulässt und was nicht, sollte jede*r Karnevalist*in vor allem dies im Hinterkopf halten:
Täter suchen sich bewusst ihre Opfer aus!
Täter suchen ihre Opfer nach den folgenden Kriterien:
- Ist das Opfer abgelenkt?
- Sprechen Körperhaltung und Auftreten für unsicheres Verhalten?
- Ist die Person aufmerksam und wahrnehmungsfähig?
- Ist mit Widerstand zu rechnen?
- Sind andere Personen in der Umgebung?
Frauen müssen im Karneval deswegen nicht auf sexy Kostüme achten und dürfen natürlich ausgelassen feiern, aber trotzdem ist erhöhte Alarmbereitschaft gefragt. Jede Frau sollte mental auf einen Notfall vorbereitet sein und sich die allgegenwärtige Gefahr durch Halbstarke, die sich in Mutproben behaupten wollen oder einfach die Kontrolle verlieren, bewusst machen.
Wie sich Frauen zu Karneval schnell, simpel und effektiv schützen
Frauen brauchen keine Angst zu haben sich zu wehren. Notwehr ist ein Recht (§32, Strafgesetzbuch), welches jeder Person zusteht und immer erlaubt ist, wenn eine Gefahrenlage dies erforderlich macht und sie der Abwehr körperlicher Gewalt dient. Waffen sind dabei jedoch nicht erlaubt und können auch schnell zu einer weiteren (überraschenden) Gefahr werden. Je nach Windrichtung gelangt Pfefferspray in die eigenen Augen und behindert die Sicht; ein Taschenmesser oder andere Gegenstände gelangen schneller als erwartet in die Hände des Täters und verschärfen womöglich dessen Aggressionspotenzial.
Viel besser eignet sich eine Trillerpfeife, die den Täter überrascht und diesen bestenfalls durch den Geräuschpegel schnell in die Flucht schlägt. Noch besser ist jedoch eine klare, deeskalierende Kommunikation, die die eigenen Grenzen aufzeigt.
Ein lautes „Stop!“ oder ein „Nein – bleiben Sie fern!“ mit sicherer Stimmlage bei aufrechter Körperhaltung und ruhiger, gleichmäßiger Atmung sind weitaus effektiver, denn sie zeigen dem Täter auf, dass mit Gegenwehr zu rechnen ist. Viele Täter lassen dann von ihrem Opfer ab.
Ebenso hilfreich ist es, Passanten direkt anzusprechen und diese in die Verantwortung zu nehmen. Anstatt: „Hallo, helfen Sie mir!“ ist es besser, direkt zu rufen: „Sie, der Herr im blauen Pullover, helfen Sie mir!“. Es schafft Verbindlichkeit und verunsichert den Täter in Sekundenschnelle.
Frauen sollten, im Falle von sexueller Belästigung keine falsche Scham empfinden und sich umgehend an die Polizei oder Beratungsstellen wenden. Schämen muss sich nur der Täter und hier wird sofort für Hilfe und Schutz des Opfers gesorgt.
Damit es gar nicht erst soweit kommt, helfen bereits eine mentale Vorbereitung auf eine mögliche Gefahr, die Awareness!
Auch das bewusste Wahrnehmen der Umgebung und die genaue Planung, wie man nach einer ausgiebigen Feier wieder sicher nach Hause kommt sind gute Vorbeugemaßnahmen.
Richtig vorbeugen durch die eigene Awareness
- Bewusstsein schärfen und aufmerksam sein.
- Berücksichtigen, dass Alkoholeinfluss zu einer verlangsamten Reaktion führt.
- In die Nähe des U-Bahn- oder Bus-Fahrers setzen. Im Zug nahe des Notfallknopfes Platz nehmen.
- Schon vorher planen, wie man nach Hause kommt. Heimweg in Gruppen organisieren.
- Keine dunklen Gassen wählen, lieber Umwege laufen oder ein Taxi nehmen.
- Im Notfall sofort die 110 wählen und Distanz zum Täter halten.
- Tätermerkmale gut einprägen (Aussehen, Größe, Statur, Kleidung).
- Bei erster Hilfe sich selbst zunächst in Sicherheit bringen –Notruf wählen.
- Training verbessert die eigene Achtsamkeit
- Den Täter siezen – kommunikativ Distanz halten. Deeskalierende Wortwahl. Klare Körpersprache.
- Keine Getränke unbeaufsichtigt lassen – KO-Tropfen Gefahr!
- Handy in Innentaschen verstauen. Wenig Wertsachen mitnehmen und keine Handtaschen tragen. Wenn Handtasche, dann geschlossen halten und den Reißverschluss nach vorne richten.
- Vorsicht vor Rempler Tricks und Ketchup Tricks.
Beobachte Dein Umfeld und sei zu jederzeit „Awareness“, dass etwas passieren könnte. So kannst Du die Karnevalstage genießen und bist auf der sicheren Seite zu:
- Erkennen
- Einschätzen
- Handeln
Mehr zum Thema Persönliche Sicherheit, Awareness und Selbstschutz erfährst Du in meinen Trainings, in denen wir Bewusstsein, Kommunikation und Notwehr in authentischer Umgebung trainieren.
Wie profitieren Sie von meinen Kursen?
Das Selbstschutz Training ist ein wichtiges Werkzeug. Sie schützen sich damit selbst und werden nicht länger zum Opfer, sondern Ihre Handlungskompetenzen in Gewalt – und Bedrohungssituationen werden geschult bzw. sensibilisiert.
Meine Seminare sind für Jedermann und für bestimmte Berufsgruppen geeignet. Überzeugen Sie am besten selbst, unter Stress funktioniert nur das Einfache!
Ich freue mich über Ihre Kontaktaufnahme.