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Selbstverteidigung Glossar Buchstabe W

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Wach- und Sicherheitsgewerbe
Das Wach- und Sicherheitsgewerbe bezeichnet den Berufsstand der privatwirtschaftlichen Sicherheitsdienstleister. Als beispielhafte Tätigkeiten bzw. Dienstleistungen seien hier Geldtransporte, Objekt- und Nachtwachen und Personenschutz genannt. Auch im Bereich der Kaufhausdetektive und der Begleitung von öffentlichen Verkehrsmitteln werden Mitarbeiter aus dem Wach- und Sicherheitsgewerbe eingesetzt. Rechtliche Grundlagen des Wach- und Sicherheitsgewerbes sind § 34 a der Gewerbeordnung und die Bewachungsverordnung. Anders als Mitarbeiter öffentlicher Sicherheitseinrichtungen, wie z.B. der Polizei stehen den Mitarbeitern aus dem Wach- und Sicherheitsgewerbe nur die jedermann zustehenden Rechte der Bürger (Jedermannsrecht § 127 Abs. 1 StPO – „Vorläufige Festnahme“) wie beispielsweise Notwehr und Nothilfe, Notstand sowie das Hausrecht zu. Gemäß § 12 a der Bewachungsverordnung besteht weiterhin für Mitarbeiter im Wach- und Sicherheitsgewerbe die Pflicht, als solche erkennbar zu sein, z.B. durch das Tragen einer geeigneten Uniform bzw. Dienstkleidung. Die Beschaffenheit der Dienstkleidung ist jedoch nicht geregelt. Die Tätigkeit im Wach- und Sicherheitsgewerbe steht grundsätzlich jedem Bürger offen, seit September 2002 gibt es mit der Fachkraft für Schutz- und Sicherheit (FKS) auch einen in Deutschland staatlich anerkannten Ausbildungsberuf nach dem Berufsbildungsgesetz (BBiG).
Wachmann
Als Wachmann werden im Allgemeinen Personen bezeichnet, die dem Wort nach etwas bewachen. Obwohl umgangssprachlich immer noch der Begriff Wachmann dominiert, gibt es mittlerweile auch eine nicht geringe Anzahl von Wachfrauen. Die Einsatzfelder sind in der Regel die Objektüberwachung mit den dazugehörigen Aufgabenbereichen. Dazu zählen unter anderem die Objekt Fernüberwachung durch Bildübertragungssysteme oder Bewegungsmeldern. Ebenso gehören regelmäßige Kontrollrundgänge mit der Überprüfung relevanter Verschluss- und Sicherungssyteme dazu. Wachmänner sind in Deutschland in der Regel nicht bei den Institutionen angestellt, deren Objekte sie überwachen, sondern bei Fremdunternehmen, denen diese Aufgabe übertragen wurde. Es gibt verschiedene Arten von Aus- bzw. Weiterbildungen. Bei letzteren fängt es an mit der Sachkundeprüfung nach §34a der Gewerbeordnung. Danach kann man die Weiterbildung zur Geprüften Schutz- und Sicherheitskraft (GSSK) bzw. zur Sicherheitsfachkraft machen. Als Ausbildungsberufe gibt es die Fachkraft für Schutz- und Sicherheit sowie die Servicekraft für Schutz- und Sicherheit. Es besteht danach auch noch die Möglichkeit den Meister für diesen Bereich zu machen. Alle Aus- bzw. Weiterbildungen werden mit einer Prüfung vor der Industrie- und Handelskammer abgeschlossen.
Widerstandsklasse

Widerstandsklasse 1 / RC 1

Der Gelegenheitstäter versucht, das Fenster oder die Tür durch den Einsatz körperlicher Gewalt aufzubrechen, z. B. durch Gegentreten, Schulterwurf, Hochschieben, Herausreißen.

Widerstandsklasse 2 / RC 2

Der Gelegenheitstäter versucht, zusätzlich mit einfachen Werkzeugen (wie Schraubendreher, Zange oder Keil) das verschlossene und verriegelte Bauteil aufzubrechen.

Widerstandsklasse 3 / RC 3

Der Täter versucht zusätzlich mit einem zweiten Schraubendreher und einem Kuhfuß, das verschlossene und verriegelte Bauteil aufzubrechen.

Widerstandsklasse 4 / RC 4

Der erfahrene Täter verwendet zusätzlich Sägewerkzeuge und Schlagwerkzeuge, wie Schlagaxt, Stemmeisen, Bolzen schneider, Hammer sowie eine Akku-Bohrmaschine- HSS Bohrer.

Widerstandsklasse 5 / RC 5

Der erfahrende Täter setzt zusätzlich Elektrowerkzeuge, wie z.B. Bohrmaschine, Stich- oder Säbelsäge und Winkelschleifer mit einem maximalen Scheibendurchmesser von 125 mm ein.

Widerstandsklasse 6 / RC 6

Der erfahrene Täter setzt zusätzlich leistungsfähige Elektrowerkzeuge, wie z.B. Bohrmaschine, Stich- oder Säbelsäge und Winkschleifer mit einem maximalen Scheibendurchmesser von 250 mm ein.

Durch unterschiedliche Angriffszenarien werden die einbruchhemmenden Eigenschaften von Fenstern, Türen, Verglasung und Rollläden geprüft. Maßgebend sind hier nicht nur die zum Einbruch verwendeten Werkzeuge, sondern auch die Arbeitsweise und Intensität beim Vorgehen eines Täters.

Die Widerstandsklassen werden seit September 2011 mit „RC“ für „resistance class“ bezeichnet.

Widerstandswert
Der Widerstandswert oder auch Widerstandszeitwert ist gibt die Zeit in Minuten an, die eine Schutzeinrichtung auf mechanischer Basis in der Lage ist, einem definierten, gewaltsamen Angriff Widerstand entgegenzusetzen. Dieser Widerstandswert wird üblicherweise durch tatsächliche Versuche ermittelt. Mehrere hintereinander angeordnete Schutzeinrichtungen addieren ihre Widerstandwerte, hierbei ist somit eine rechnerische Ermittlung des Gesamtwiderstandswertes möglich.
Widerstandszeit
Die Widerstandszeit gibt an, welche Zeit ein Fachmann unter Zuhilfenahme moderner Werkzeuge benötigt um ein Hindernis zu überwinden.
Widerstandszeitwert
Der Widerstandszeitwert ist eine Planungszahl. Sie gibt an, welche Zeit ein Täter oder eine Gruppe von Tätern benötig, um alle Schutzmaßnahmen, die getroffen worden zu überwinden, bis das zu schützende Objekt erreicht wird.